Du planst ein Eigenheim oder ein neues Projekt? Da stellen sich viele Fragen: Was kostet mein Projekt? Was muss ich beachten? Wer garantiert die Stabilität meines Hauses?
Eine besonders wichtige Frage ist die nach der Sicherheit deines geplanten Gebäudes – und damit die nach einem Statiker. Wann benötigst du einen Tragwerksplaner und wofür? Ob Neubau, Umbau oder Modernisierung – ein Statiker bleibt in den meisten Fällen unerlässlich. Er garantiert dir sicheres Bauen und kann dir durch fachliche Expertise und eine wirtschaftliche Dimensionierung der tragenden Bauteile sogar Kosten ersparen.
Einfach einen Architekten anheuern und bauen?
Das wird kaum funktionieren. Dein Gebäude soll ja nicht einsturzgefährdet sein. Als Tragwerksplaner (umgangssprachlich auch Statiker) werden Bauingenieure bezeichnet, die die statischen Berechnungen für ein Bauprojekt durchführen. Erst der Statiker garantiert die Standsicherheit des Projekts. Damit wird sichergestellt, dass das Gebäude den Lasten aus Eigengewicht und Nutzung und planmäßigen Außeneinwirkungen wie Witterung und Erdbeben auch standhält.
Wann brauche ich einen Statiker?
Im Regelfall wird ein Statiker bei Bauvorhaben bei denen u.a. Gefahr für Leib und Leben ausgehen kann, bspw. beim Bau eines Einfamilienhauses zum Projekt hinzugezogen. Ob eine statische Berechnung von einem Experten gesetzlich notwendig ist, hängt von den unterschiedlichen Landesbauordnungen der Bundesländer ab. Verpflichtend ist das Hinzuziehen eines Statikers für den Bau in den Ländern Berlin, Hessen und Brandenburg auch für Gebäude geringer Höhe. Ist die Vorlage des Standsicherheitsnachweises für eine Baumaßnahme gesetzlich vorgesehen, muss im Allgemeinen für die Gebäudeklassen 1-3 (Gebäude bis zu 7 Meter Höhe) und für die Klassen 4-5 (Gebäude über 7 Meter Höhe und Sonderbauten) ein geprüfter technischer Nachweis vorgelegt werden.
Wer ist berechtigt einen Nachweis auszustellen?
Auch wenn der Statiker in deinem Bundesland nicht oder erst ab einer bestimmten Komplexität verbindlich ist, sollte ein Experte für jedes Bauprojekt herangezogen werden – damit dein Eigenheim stabil steht. Nicht jeder kann einen Standsicherheitsnachweis ausstellen: Nur Bauingenieure oder Architekten mit entsprechender Ausbildung oder mindestens 3 Jahren Berufserfahrung sind dazu berechtigt einen Nachweis auszustellen. Obwohl Statiker deutschlandweit arbeiten dürfen, sollte man auch hier auf das Bundesland achten: Um in Schleswig-Holstein oder Hessen statische Berechnungen vorlegen zu dürfen, muss der Tragwerksplaner in der Ingenieurskammer des Bundeslandes gelistet sein. Für die Gebäudeklassen 1-3, also ausschließlich für bis zu 7 Meter hohe Gebäude, dürfen ebenso Techniker einen Nachweis berechnen, die eine Bauvorlageberechtigung vorweisen können sowie Handwerksmeister, die mindestens 3 Jahre Berufserfahrung haben und Zusatzqualifikationen besitzen. Mit den angegebenen Höhen ist übrigens nicht die Höhe bis zum Dach, sondern im baurechtlichen Sinne die Höhe des Fußbodens des obersten Geschosses gemeint.
Standsicherheitsnachweis – bei jedem Projekt?
Nicht nur beim Neubau, auch beim Umbau, Ausbau (z.B. von Dächern) oder Erweiterungen und Sanierungen wird die Last, die auf das Gebäude einwirkt verändert und beeinträchtigt. Der Statiker stellt bei allen Projekten und Planungen sicher, dass das alte Gebäude oder das neue Projekt den einwirkenden Kräften immer noch standhält. Vorsicht ist besser als Nachsicht – um Fehler zu vermeiden und die Stabilität des Projekts von Beginn an sicherzustellen, sollte ein Statiker das Projekt bei allen Schritten begleiten.