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Baukosten – Tipps & Tricks

Der Bau des Eigenheims stellt oftmals ein einzigartiges Ereignis im Leben des Bauherren dar. Daher haben Bauherren selbst oftmals keinerlei oder nur wenig Vorerfahrung bzgl. der anfallenden Kosten im Hausbau. Die Frage nach den Kosten des Hausbaus ist natürlich von den individuellen Wünschen abhängig. Im Durchschnitt belaufen sich die Baukosten für ein Massivhaus in Deutschland auf 320.000€.

Die anfallenden Kosten lassen sich generell in 5 Bereiche aufteilen. Je nach Art des Bauvorhabens können die Kosten des Hausbaus jedoch stark variieren. Wichtige Treiber für den Kosten des Hausbaus sind u.a. die Lage des Grundstücks, die Qualität der Innenausstattung und natürlich die Größe des Hauses. Um dir einen groben Überblick über die anfallenden Kosten im Hausbau zu geben, haben wir dir eine kurze Tabelle zusammengestellt.

Bauphase: Kostentreiber Geschätzte Kosten
Grundstückserwerb Suche, Kauf 90.000 € (deutschlandweiter Durchschnittswert)
Einrichtung Baustelle Erdarbeiten, Zufahrtswege 10.000-15.000€
Rohbau Kellerbau, Bodenplatte, Wände, Innenwände, Dach 500€ pro m²
Innenausbau Sanitär, Ausstattung, Elektrik, Heizung, Türen, Bodenbeläge, 400-800€ pro m²
Außenanlage Garage, Carpot, Terrasse, Einfahrt 10.000-40.000€

Quelle: Dr. Klein 2017

Die Tabelle zeigt eine sehr grobe Aufteilung der entstehenden Kosten im Hausbau. Im Folgenden werden wir die Kosten der einzelnen Bauphasen etwas genauer betrachten.

Phase 1: Der Grundstückserwerb

Das Grundstück trägt mit ca. 30% enorm zur Höhe der Kosten des Hausbaus bei. Die deutschlandweit durchschnittlichen Grundstückskosten für den Bau eines Eigenheims belaufen sich auf ca. 90.000€. Da die Preise regional stark schwanken können, ist eine pauschale Schätzung des Grundstückspreises für den Einzelfall nicht möglich.

Um dir einen ungefähren Überblick zu geben, haben wir dir einen deutschlandweiten Überblick des Arbeitskreises des obersten Deutschen Gutachterausschusses zur Verfügung gestellt. Durch die hohe Nachfrage nach Bauplätzen sind die Grundstückspreise seit der Erhebung der Statistik um ca. 10% gestiegen. Solltest du detaillierte Informationen benötigen, empfehlen wir dir den Bodenrichtwert Ihres Bundeslandes nachzuschauen. Dieser gibt eine gute Planungsgrundlage für dein Bauvorhaben.

Abb. 1: Grundstückspreise nach Region (Quelle: AK OGA)

Phase 2: Die Einrichtung der Baustelle

Die Kosten für die Einrichtung der Baustelle, sowie die Erschließung des Grundstücks sind stark von der Beschaffenheit des Grundstücks abhängig. Zu den Leistungen die in der zweiten Phase des Bauens notwendig sind gehören u.a. Erdarbeiten und die Errichtung von Zufahrtswegen. Der Aufwand und somit die Kosten der Erdarbeiten sind für jedes Grundstück unterschiedlich und müssen daher im Einzelfall betrachtet werden.

Wir empfehlen hier lieber mit einem kleinen Sicherheitspuffer zu planen und veranschlagen die 2. Phase des Bauvorhabens daher mit mindestens 15.000€. In einigen Fällen können die Kosten zwar deutlich darunter liegen, das zusätzliche Budget kann man jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, bspw. bei der Errichtung der Außenanlagen sehr gut gebrauchen.

Phase 3: Der Rohbau

Der Rohbau ist die wahrscheinlich wichtigste Bauphase. Eine qualitativ hochwertige Bausubstanz im Rohbau ermöglicht den langfristigen Werterhalt der Immobilie. Zu den Kostentreibern im Rohbau gehören diverse Aufgaben, u.a. das setzen des Fundaments, die Errichtung der Außenwände, sowie die Errichtung des Daches. Fehler in der Rohbauphase können später zu deutlichen Zusatzkosten führen und sollten daher vermieden werden. Als guter Anhalt dienen die folgenden Kostenpunkte für die Errichtung des Rohbaus:

Kostentreiber Kostenpunkt pro m²
Fundament 75 – 110€
Außenwände 100 – 150€
Zwischendecken 120 – 150€
Fassade 120 – 150 €

Aufgrund der langfristigen Relevanz des Rohbaus solltest du im Rohbau Wert auf die Qualität der Baustoffe legen. Nur so ist sichergestellt, dass der Wert deiner Immobilie langfristig erhalten bleibt und keine böse Überraschung auf dich wartet.

Phase 4: Der Innenausbau

Nach der Fertigstellung des Rohbaus kann der Innenausbau deines Eigenheims beginnen. Der Innenausbau entscheidet mit darüber, wie wohnlich du dein Haus gestaltest und ist damit von hoher Relevanz. Neueste Erhebung zeigen, dass die Kosten für den Innenausbau die Kosten für den Rohbau mittlerweile übersteigen. Die genauen Kosten für den Innenausbau sind natürlich stark von den Ansprüchen abhängig. Der Innenausbau bietet jedoch bei knappen Budgets auch gute Möglichkeiten um Geld zu sparen. Für die Kosten des Hausbaus solltest du beim Innenausbau die folgenden Richtwerte einplanen:

Kostentreiber Arbeitskosten Materialkosten
Heizungsinstallation 10.000 – 15.000€  
Elektronik 50 – 100€ pro Stunde 4.000 – 5.000€
Sanitäreinrichtung 45 – 70€ pro Stunde 3.000 €
Estrich (Betonboden) 20 – 30€ pro Stunde 15 – 25€ pro m²
Bodenbeläge 20 – 60€ pro Stunde 10 – 80€ pro m²
Fenster 300€ pro Stunde 40 – 60€ pro m²
Türen 30 – 40€ pro Stunde 150 – 1000€ pro Tür
Rolläden 50 – 60€ pro Stunde 15€ pro m²
Maler/Tapezierer 30 – 40€ pro Stunde Ab 1€ pro m²

Durch die hohe Nachfrage im Ausbaugewerk kann es bei der Suche nach Handwerkern zu erheblichen Wartezeiten kommen. Solltest du dein Haus in Eigenregie planen und keinen Generalunternehmer oder Architekten beauftragen, empfiehlt es sich so früh wie möglich Handwerker zu kontaktieren.

Phase 5: Die Außenanlage

Die Kosten für die Außenanlage eines Einfamilienhauses können sehr unterschiedlich ausfallen und sollten bei den Hausbaukosten stets einkalkuliert werden. Die Kosten sind stark abhängig von der Beschaffenheit des Grundstücks, dessen Größe sowie den Vorstellungen der Bauherren. Da Bauherren die Kosten für die Außenanlage grundsätzlich unterschätzen, empfehlen wir, mindestens 20.000€ dafür einzuplanen. Zu den Arbeiten die in Bezug auf die Außenanlage durchgeführt werden müssen zählen u.a. Pflasterarbeiten, Terrasse, Gartenbepflanzungen und der Garagenbau. Als Anhalt für die Kostenverteilung können folgende durchschnittliche Richtwerte verwendet werden:

Kostentreiber Kostenpunkt
Garage 10.000 – 20.000€
Carport 4.000 – 8.000€
Einfahrt 50 – 65€ pro m²
Terrasse 60 – 250€ pro m²
Rasen 20 – 30€ pro m²
Hecke 15 – 30€ pro m²

Außenanlagen eignen sich generell gut zur Eigenleistung. So können nach kurzer Anleitung bspw. Pflastersteine verlegt werden oder Rasen gesät. So können die Kosten des Hausbaus deutlich reduziert werden. Wir haben darüber hinaus einige weitere Tipps, wie du die Kosten deines Hausbaus reduzieren kannst.

Die Baunebenkosten

Im Hausbau entstehen zusätzlich zu den Kosten der Errichtung und des Ausbaus des Hauses noch Baunebenkosten, die in der Regel in der Kalkulation der Baukosten nicht auftauchen. Solltest du mit einem professionellen Planer zusammenarbeiten, bspw. einem Architekten, solltest du unbedingt die Baunebenkosten ansprechen. Diese betragen in der Regel 15-25% der Baukosten und können so leicht mehr als 50.000€ betragen. Zu den Baunebenkosten gehört u.a. das Honorar des Architekten, die Grunderwerbssteuer, die Eintragung ins Grundbuch und ggf. vorhandene Genehmigungskosten.

Die Baufinanzierungskosten

Neben den eigentlichen Baukosten und den Baunebenkosten solltest du auch die Baufinanzierungskosten in die Kosten des Hausbaus einplanen. Da Bauvorhaben in der Regel aus einer Mischung aus Eigenkapital (von dir selbst eingebracht) und Fremdkapital (Darlehen von der Bank) besteht und die Verteilung von Fall zu Fall unterschiedlich ist, können die Kosten nur grob geschätzt werden. Für die Kosten der Finanzierung gilt generell: je höher das Darlehen desto höher die Zinskosten und somit auch die Kosten der Finanzierung. Bei der Aufnahme des Kredits solltest du unbedingt mehrere Anbieter kontaktieren. Solltest du Hilfe bei der Finanzierung benötigen, wende dich gerne an uns.

Reduzierung der Kosten beim Hausbau

Der Hauspreisindex zeigt, dass sich die Häuserpreise seit 2015 um ca. 10% gesteigert haben. Der Grund dafür ist das gute Zinsumfeld, welches die Nachfrage nach Neubauten nach oben getrieben hat und zu einer Steigerung der Immobilienpreise und Baukosten geführt hat. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten die Kosten des Hausbaus zu reduzieren, sodass du dir den Traum von Ihrem Haus erfüllen kannst.

Eigenleistung

Die erste Möglichkeit des Kosten des Hausbaus zu reduzieren ist einige Arbeiten in Eigenleistung durchzuführen. Durch die höhere Komplexität beim Rohbau raten wir dir aber dringend davon ab, ohne relevante Berufserfahrung Aufgaben des Rohbaus in Eigenleistung durchzuführen. Auch wenn die Ersparnisse attraktiv erscheinen können, ist das Risiko zu groß.

Um die Kosten des Hausbaus zu reduzieren solltest du deshalb vor allem beim Innenausbau oder bei der Außenanlage versuchen, Arbeiten in Eigenleistung zu erledigen. Die wohl geläufigste Eigenleistung ist die Durchführung von Maler- und Tapezierarbeiten. Darüber hinaus kann bspw. das Anlegen des Rasens oftmals in Eigenleistung erledigt werden. So kannst du schnell mehr als 10.000€ sparen. Der passende Architekt kann hier oftmals wichtige Tipps geben. Solltest du noch auf der Suche nach einem Architekten sein, der deinen Hausbau begleitet, helfen wir dir gerne den passenden Partner zu finden.

Artikel: Was kostet ein Architekt?

Reduzierung der Kosten durch geringere Bauanforderungen

Wenn du die Kosten deines Hausbaus signifikant reduzieren willst, solltest du dir einige grundsätzliche Fragen in Bezug auf deinen Hausbau stellen. Benötigst du wirklich einen Keller? Durch Verzicht auf einen Keller können bis zu 30.000€ gespart werden. Kann die Garage ggf. später gebaut werden? So kannst du bis zu 30.000€ auf einen deutlich späteren Zeitpunkt verschieben. Die Frage nach der Notwendigkeit solltest du dir bei knappen Budget auch bei der Einrichtung stellen. So reichen die Preise für Küchen bspw. von 5.000€ bis zu 40.000€. Bei knappen Budgets lohnt es sich ggf. vorerst auf high-end Ausstattung zu verzichten und diese später nachzurüsten.

Steuern sparen durch den Hausbau

Die Kosten des Hausbaus kannst du zusätzlich indirekt über die zu zahlenden Steuern reduzieren. Grundsätzlich sind folgende Möglichkeiten zur Reduzierung der Steuern gegeben:

  • Grundstückskauf und Hauskauf sollten mit separaten Verträgen umgesetzt werden, da so die Grunderwerbsteuer lediglich auf den Grundstückspreis berechnet wird
  • Hilft der Makler bei der Immobilienfinanzierung, können die Kosten für diesen Teil der Leistung von den Werbungskosten abgesetzt werden
  • Handwerkskosten die nach Bezug des Hauses entstehen können mit bis zu 1.200€ jährlich von der Steuer abgesetzt werden
  • Durch ein Arbeitszimmer im Haus können bis zu 1.250€ Werbungskosten geltend gemacht werden

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