Als Baukonstruktion wird laut Definition die Konstruktion von Gebäuden und Bauwerken bezeichnet. Die Baukonstruktion umfasst hierbei neben dem eigentlichen Konstruktionsprozess auch das Ergebnis, also das Gefüge der Bauteile im fertigen Bauwerk.
Geprägt ist die Baukonstruktion von Vorschriften, Normen sowie technischen Regeln. Viele Fachgebiete grenzen an das eigentliche Bauwesen, dazu zählen beispielsweise die Baustoffkunde und auch die Tragwerkslehre, womit hier nun auch der Statiker im Rahmen der Baukonstruktion mit ins Spiel kommt.
Das Bauwesen besteht also aus vielen unterschiedlichen Komponenten, wie beispielsweise dem Rohbau, der Wandkonstruktion, dem Trockenbau und vielem mehr.
Vor Baubeginn
Damit es zu keinerlei Problemen bei der Baukonstruktion kommt, sollte vor Baubeginn ein Bodengutachten eingeholt werden. So kannst du sicherstellen, ob und in wieweit der Boden für das geplante Bauvorhaben geeignet ist. Schließlich kommt nicht selten die Frage auf, ob es sich um ein Haus mit oder ohne Keller handeln soll.
Ein zu hoher Grundwasserspiegel kann einen Kellerbau schwierig oder sogar unmöglich machen. Oder der Keller sollte im Ursprung gemauert sein, muss nun aber auf Grund des extrem hohen Grundwasserspiegels als Betonwanne („weiße Wanne“) ausgeführt werden. Das Bodengutachten sorgt einfach dafür, dass es bei Gründung, also bei der Betonierung des Fundamentes, nicht zu bösen und vor allem teuren Überraschungen kommt.
Die Möglichkeiten im Rohbau
Schon ein Blick auf den Rohbau verrät dir, was alles zu beachten gibt. Angefangen mit dem verwendeten Material: Soll es sich um einen Rohbau aus Stahlbeton oder um einen gemauerten Rohbau handeln? Immerhin ist der Rohbau das Trägergerüst des Gebäudes.
Als erstes solltest du entscheiden, welchen Baustoff du für die Erstellung Ihres Hauses verwenden möchtest. Hier hast du beim Rohbau die Wahl, sich beispielsweise für den klassischen Ziegel, für Kalksandstein, Bimsstein oder für Stahlbeton zu entscheiden.
Zwar stellt der Stahlbeton eine günstige Möglichkeit für den Bau von Außenwänden dar, aber sein Wärmespeichervermögen ist nicht so gut wie bei Ziegeln. Hier sind die Wandtemperaturen deutlich geringer und im Gegensatz zu Ziegeln hat Stahlbeton eine schlechtere feuchtigkeitsausgleichende Wirkung. Schlitze für die Leitungen sollten frühzeitig geplant sein und ebenso ist zu bedenken, dass selbst die Anbringung von Bildern zum Problem werden kann. Ein weiteres Manko ist die Abschirmung von WLAN-Signalen im Haus.
Das aus einzelnen Steinen zusammengefügte und von beiden Seiten verputzte Mauerwerk erreicht zumeist einen hohen Dämmwert. Das gilt im Übrigen insbesondere bei der Verwendung von Porenbeton, der die beste Wärmedämmung bietet.
Innenausbau und Trockenbau
Häufig wird für viele Teile eines Hauses zum Innenausbau der Trockenbau verwendet. Hierbei handelte es sich vor allem um Ständerwerke, Gipskartonplatten und Mineralwolldämmstoffe. Als Dämmmaterialien werden hier häufig Naturdämmstoffe wie Flachs, Kork oder Holzwolle verwendet.
Der Gipskarton überzeugt vor allem durch seine universelle Formbarkeit, was gerade bei raumbegrenzenden Konstruktionen zu interessanten und individuellen Lösungen beiträgt. Außerdem überzeugt der Gipskarton durch seine Widerstandsfähigkeit gegen Feuer. Im Brandfall hemmt die Mineralwolle nicht nur den Feuerdurchgang durch die Gipskartonplatten, sondern sie sorgt auch zusätzlich für einen überdurchschnittlichen Schallschutz und einen optimalen Wärmeschutz.
Aber auch bei den Gipskartonplatten gibt es deutliche Unterschiede, denn nicht jede Gipskartonplatte erfüllt die Kriterien bezüglich des Brand- und Schallschutzes.
So können einfache Gipskartonplatten den hohen Ansprüchen an Brandschutz und Schallschutz nicht wirklich gerecht werden. Auch für die Verwendungen in Feuchträumen sind sie weniger geeignet. Anders verhält es sich mit den speziell angefertigten Gipskartonplatten.
Zu den unterschiedlichen Varianten zählen spezielle Gipskarton-Feuerschutzplatten für den Brandschutz sowie gelochte oder geschlitzte Gipskartonplatten für den Schallschutz. Für die Feuchträume wie das Badezimmer werden entsprechend imprägnierte Gipskartonplatten verwendet. Des Weiteren stehen auch Gipskartonplatten für die Aufnahme besonderer Lasten zur Verfügung.
Ein besonderer Vorteil im Trockenbau besteht vor allem darin, dass er sehr schnell und vor allem günstig ist. Inzwischen hat er durch seine Effizienz und Wirtschaftlichkeit die herkömmlichen Verfahren in der Wandkonstruktion deutlich überholt und somit den Innenausbau nachhaltig verändert.
Allein das geringe Eigengewicht von Gipskartonplatten unterstützt einen sehr schnellen Produktionsprozess. Nicht nur, dass die Innenräume so innerhalb kürzester Zeit fertig gestellt sind, sondern zudem verhindert der Trockenbau auch noch zusätzliche Baufeuchte.
Die niedrigen Trockenbaukosten entstehen vor allem durch den geringen Zeitaufwand während der Bauphase, aber auch durch den verminderten Einsatz von Baumaterialien. Hier werden lediglich Gipskartonplatten, das Ständerwerk und das Dämmmaterial benötigt. Das Anrühren von Mörtel oder anderen Bindemitteln sowie das zeitraubende Mauern entfallen hier.
Außerdem bietet der Trockenbau ein hohes Maß an Sicherheit, sowohl im Brand- wie auch im Schallschutz und ermöglicht zugleich eine hohe Flexibilität und eine Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Fassade ist die Visitenkarte des Hauses
Bei deinem Bauvorhaben spielt aber eben die Fassadengestaltung eine wichtige Rolle. Natürlich ist die Fassade zum einen ein optischer Faktor und gibt deinem Haus sein ganz spezielles und eigenes Gesicht. Allerdings hat die gewählte Fassade auch Auswirkungen auf die Wärmedämmung deines Heims.
Hier ist aber ganz besonders darauf zu achten, welche Art der Fassade überhaupt erlaubt ist, denn hier musst du genau darauf achten, was der Bebauungsplan zum Thema Fassadengestaltung vorgibt. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Geschosszahl und die Anordnung deines Hauses.
Zudem müssen bei der Fassadenwahl auch stets die Witterungsverhältnisse beachtet werden, schließlich soll die Fassade ja den vorherrschenden Wetterbedingungen langfristig standhalten.
Welche Arten von Fassaden gibt es?
Die Putzfassade hat sich bis heute noch immer durchgesetzt, da sie zum einen recht leicht anzubringen ist und zum anderen sehr kostensparend ist. Entweder wird der Putz direkt auf die Außenwand oder auf ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht. Die Farbenvielfalt im Bereich der Putzfassaden ist groß. Allerdings gibt es hier einen Nachteil, denn du musst in regelmäßigen Abständen die Putzfassade reinigen oder nachstreichen.
Kunstharzputze sind besonders widerstandsfähig und dauerhaft elastisch. Zudem sind sie wasserabweisend
Mineralischem Putz fehlt die Elastizität, daher ist er anfällig für Rissbildungen. Allerdings ist er diffusionsoffen und alkalisch, was einen Befall mit Schimmel unwahrscheinlich macht.
Die Klinkerfassade ist pflegeleicht und optimal schützend und wird vor der tragenden Wand aufgemauert. Für die optimale Wärmedämmung sorgt eine zwischenliegende Dämmebene. Außerdem wartet die Klinkerfassade mit einer langen wartungsfreien Lebensdauer auf.
Aber auch Holzfassaden erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn sie wärmen und isolieren und sehen zugleich wunderbar aus. Bei dieser Variante wird auf das Mauerwerk eine Unterkonstruktion angebracht, an der dann die Fassadenelemente befestigt werden. Allerdings gibt es bei der Holzfassade einen gewissen Erhaltungsaufwand, denn die Holzoberfläche muss regelmäßig behandelt werden, um sie vor Verwitterung zu schützen.