Ob Steildach, Flachdach oder Bungalow: Deine Aufstockung kann die optimale Lösung für dein Raumproblem sein.
In jedem Fall solltest du die Umsetzung aber sorgfältig mit einem Architekten planen. Denn für unterschiedliche Dachformen gibt es verschiedene Lösungen für den Bau deines Extrageschosses.
Ein Steildach kann am Kniestock erhöht werden, damit mehr Stellfläche durch gerade Wände entsteht. Du kannst das Dach aber auch am Kniestock anheben lassen, um eine zusätzliche Etage unter dem Dach einzurichten.
Auch wenn du ein Flachdach hast, kannst du durch ein zusätzliches Geschoss mehr Platz entstehen lassen. Hier kann dein Architekt einfach eine Etage aufsetzen oder ein Steildach ergänzen, um den Raum unter dem Dach besser nutzen zu können.
Um herauszufinden, ob dein Haus erweitert werden kann, ist in den meisten Fällen eine Machbarkeitsstudie hilfreich. Gut zu wissen: Für eine Aufstockung benötigst du fast immer eine Baugenehmigung. Deswegen lohnt sich ein Blick in den Bebauungsplan, bevor du mit der Planung loslegst.
Du willst wissen, ob dein Budget für eine Aufstockung ausreicht? Die Kosten für ein Projekt sind natürlich ein wichtiger Punkt im Planungsprozess.
Für eine Aufstockung liegen die Kosten durchschnittlich bei 800 bis 1.800 EUR pro Quadratmeter. Je nach individuellen Wünschen können die Kosten jedoch stark variieren.
Die Art der Aufstockung, Dachform, Innenausbau und eventuell notwendige Wärmeschutzmaßnahmen haben einen Einfluss auf die Kosten.
Auch die Planungskosten dürfen nicht vernachlässigt werden. Bei einem Einfamilienhaus mit Spitzdach und einer Grundfläche von 100m² solltest du etwa 10.000 EUR für Architektur einplanen, wenn du alle Leistungsphasen in Anspruch nehmen möchtest.
Benötigte Nachweise für Wärmeschutz, Brandschutz und Schallschutz können zusammen bis zu 2.000 EUR kosten.
Für den Statiker solltest du in unserem Beispiel etwa 2.000 EUR bereithalten, sofern du die vollständigen Unterlagen für dein Haus vorliegen hast. Fehlen Unterlagen, wie etwa die Bestandsstatik, müssen sie erst neu angefertigt werden – Mehrkosten von ungefähr 50% auf deine Statik sind die Folge.
Häufig muss für eine Aufstockung das bestehende Dach erneuert werden, weil es den nötigen Belastungen in der Bauphase nicht mehr standhalten würde. Wegen des gestiegenen Aufwands liegen die Planungskosten in diesem Fall durchschnittlich 20% höher.
Trotzdem: Günstiger als ein Neubau bleibt die Aufstockung. Und du kannst während der Bauarbeiten in deinem Zuhause wohnen bleiben.
| Fläche | Architektur | mit Statik | mit Statik und Dacherneuerung |
|---|---|---|---|
| 50 m2 | 13.000 Euro | 17.000 Euro | 20.500 Euro |
| 100 m2 | 14.500 Euro | 19.000 Euro | 22.000 Euro |
| 200 m2 | 16.200 Euro | 21.500 Euro | 25.000 Euro |
Brauche ich für eine Geschossaufstockung eine Baugenehmigung?
In den meisten Fällen benötigst du für dieses Vorhaben eine Baugenehmigung. Das ist vor allem dann der Fall, wenn du die Bausubstanz verändern oder neu gestalten möchtest. Hilfreich ist in jedem Fall ein Blick in den Bebauungsplan, bevor die Planung beginnt.
Hier findest du Informationen darüber, welche Höhen und Geschosszahlen in deiner Wohngegend für Gebäude vorgesehen sind und an welche Vorgaben du dich halten musst.
Darf ich überhaupt ein neues Geschoss bauen?
Was du darfst und was nicht, steht vor allem in dem Bebauungsplan deiner Region. Hier findest du Vorgaben für die erlaubten Geschosszahlen, die Fläche der Etagen und die Höhe der Gebäude. Auch Details zur Farb- und Materialwahl stehen in dem Bebauungsplan.
Energetische Bedingungen
Wenn du eine Geschossaufstockung planst, solltest du immer auch die energetischen Bedingungen und Ansprüche prüfen. Es kann sein, dass du bei einer Aufstockung erweiterte Auflagen erfüllen musst.
Die Vorgaben und alle relevanten Fragen bezüglich der Dachdämmung kannst du jederzeit mit deinem Experten während der Planung besprechen.
Bauliche Voraussetzungen
Nicht jedes Haus ist für eine Aufstockung geeignet. Denn Bei der Dachaufstockung wird die Statik des ganzen Gebäudes verändert. Ob dein Haus die Aufstockung trägt, sollte ein Statiker prüfen. Er findet heraus, ob die Bausubstanz die zusätzliche Belastung trägt, die oberste Decke für eine Aufstockung geeignet ist und Schallschutz und Brandauflagen erfüllt werden.
Liste der Voraussetzungen
- Bebauungsplan erlaubt die Aufstockung
- Abstände und Höhen werden eingehalten
- Aufstockung innerhalb der erlaubten Geschosszahl
- energetische Standards werden eingehalten
- Statik: Bausubstanz trägt die Belastung
- zusätzliche Wände?
- Schallschutz
- Brandschutz
Kann ich in meinem Haus während der Arbeiten wohnen bleiben?
In den meisten Fällen kannst du während der Aufstockungsarbeiten in deinem Haus wohnen bleiben. Die Bauphasen fallen kurz aus und erlauben eine schnelle regendichte Verbindung der neuen Wohnfläche mit der bestehenden Immobilie.
